Freier arbeiten mit Bluetooth
Werkzeugtest: DHS661 und DVC864L – dahinter verbergen sich eine Handkreissäge und ein Entstauber von Makita, die kabellos miteinander kommunizieren.

Björn Wente mag Akku-Geräte. Die DHS661 hat er mehrere Wochen im Innenausbau eingesetzt. Fotos: Thomas Vahle
Klein, handlich und für die meisten Arbeiten zu gebrauchen: Björn Wente hat sich von der Makita-Handkreissäge DHS661 ein klares Bild gemacht. Mehrere Wochen hat der Geselle der Tischlerei Wehrhahn in Nettelrede mit dem Gerät gearbeitet, es auf Baustellen und in der Werkstatt getestet, zusammen mit dem Entstauber DVC864L – ebenfalls von Makita. Beide Maschinen sind mit Akkus betrieben. Bei der Säge sorgt ein Akku mit 18 Volt und fünf Ampere-Stunden für genügend Kraft, beim Entstauber sind es zwei Akkus. Der DVC864L ist nicht mehr das neueste Modell im Makita-Programm. Inzwischen hat ihn der baugleiche DVC154LZ ersetzt.
„Das Beste ist, dass es zwischen den beiden Geräten nur den Saugschlauch als Verbindung gibt, sonst nichts. Für gewöhnlich muss ich die Absaugung mit der Steckdose verbinden und anschließend die Maschine mit der Absaugung – diese ganze Kabelei kann ich mir hier sparen und viel freier arbeiten“, sagt Wente. Die Verbindung wird per Bluetooth hergestellt: Läuft die Handkreissäge an, startet die Absaugung. Der Begriff „Bluetooth“ leitet sich übrigens vom dänischen König Blauzahn ab, der Teile von Schweden und Dänemark vereinte – wie die moderne Elektronik jetzt die beiden Geräte.
Ein Knopfdruck verbindet Handkreissäge und Entstauber
Damit Handkreissäge und Entstauber miteinander kommunizieren können, ist jeweils nur ein Knopfdruck notwendig, dann sind beide per Funk miteinander verbunden. Bei Makita heißt diese Technik „Auto-start Wireless System“, abgekürzt AWS, und ist bei vielen Maschinen nachrüstbar. Das AWS funktioniert im Test völlig problemlos und zuverlässig. Nur der Staubsauger macht anfangs Zicken: Ein leerer Beutel muss zu Beginn beschwert werden, sonst zieht er sich zusammen und die Leistung fällt ab. Wente hat sich mit einem Stück Plattenmaterial geholfen. Kein Problem, wenn man es weiß.
Eine Handkreissäge für den „groben Innenausbau“

Tauchschnitte bewältigt die DHS661 mühelos.
„Wir sind bei uns im Betrieb noch sehr kabellastig unterwegs, da finde ich Akku-Geräte prinzipiell gut“, sagt Wente: „Ich muss nicht so viel schleppen, in die eine Hand nehme ich die Säge, in die andere den Staubsauger. Das war´s.“ Eingesetzt hat der Geselle die Geräte in erster Linie im – wie er es nennt – „groben Innenausbau“: hier mal eine OSB-Platte zuschneiden, dort mal eine Diele entfernen. „Ein Vorteil ist, dass die DHS661 sehr handlich ist, ich kann sie sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand bedienen und das Gewicht ist angenehm“, sagt Wente. Tatsächlich ist die Handkreissäge etwas kleiner als ihre meisten Verwandten: das Sägeblatt misst 165 Millimeter, sie kommt aber dennoch auf eine Schnitttiefe von 57 Millimeter. Je nach Akku wiegt sie etwa drei Kilo. Gehrungsschnitte kann die DHS661 bis zu 50 Grad auf beiden Seiten. Für eine gut sichtbare Schnittstelle sorgen die Blasvorrichtung und eine LED-Leuchte. „Die Leuchte ist richtig gut, das ist mir gleich aufgefallen“, sagt der 28-Jährige.
Der Parallelanschlag der Handkreissäge ist zu kurz
Aber wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten, und so hat Björn Wente auch einige Dinge beobachtet, die ihm nicht so zugesagt haben: „Das Führungsblech des Parallelanschlags ist zu kurz, beim Schneiden kippelt die Maschine und der Schnitt wird unsauber“, berichtet der Geselle. Tatsächlich messen wir mit dem Zollstock nur acht Zentimeter. Gerade hier wäre es doch auf die Länge angekommen und ein paar Zentimeter mehr hätten die Führung deutlich verbessert.
„Schade ist auch, dass die Grundplatte der Maschine keine Nut hat, um die DHS661 auf einer Führungsschiene einzuklicken, wie es andere Hersteller anbieten“, bedauert Björn Wente. Gerade bei empfindlichen Oberflächen sei es von Vorteil, wenn die Führungsschiene mit ihrer gummierten Unterseite auf der Oberfläche aufliegt und die Säge auf der Schiene gleitet. „Hier aber gleitet der Maschinenfuß immer direkt über die Oberfläche. Das ist für viele Arbeiten in Ordnung, im Endkundenbereich aber etwas unglücklich, wenn nachher Kratzer zu sehen sind“, bringt es der Geselle auf den Punkt.