Neue Lackieranlage bedeutet weniger Zeit, weniger Lack, weniger Energie
Wenn die Lackierergebnisse nicht stimmen, muss neue Technik her – das war die Überlegung von Detlef Müller Ende des vergangenen Jahres.

Detlef Müller, Inhaber der Schreinerei SMS Innenausbau GmbH in Saarbrücken (Foto: privat)
Detlef Müller ist Inhaber der Schreinerei SMS Innenausbau GmbH in Saarbrücken. Das Unternehmen lebt vom hochwertigen Möbelbau und Ladeneinrichtungen – und damit auch von der entsprechenden Oberflächenqualität. „Es musste eine neue, zeitgemäße Lackieranlage her“, bringt es Müller auf den Punkt. Sein Vorteil: Er kann bei derlei umfangreichen Investitionen auf einen Absaugspezialisten zurückgreifen, der mit seinem Betrieb seit mehr als 30 Jahren zusammenarbeitet – Schuko.
Förderfähige Lackieranlage
Wer etwas kauft, der überlegt sich zuerst, was er braucht. So war es bei Müller auch. Herausgekommen ist eine lange Liste, mit der sich die Anlagenplaner bei Schuko auseinandersetzen mussten: Die neue Anlage sollte möglichst flexibel eingesetzt werden für kleinere Teile wie beispielsweise Schubladen, aber auch für Korpusse von mehr als 1.800 Millimetern. Zudem lag das Augenmerk auf energiesparender Technik. Das Ziel: die Anlage so auszustatten, dass sie förderfähig ist. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt aktuell energiesparende Systeme mit Wärmetauschern, drehzahlgeregelten Ventilatoren, besonders effizienter Anlagentechnik und LED-Beleuchtung. Für die Antragstellung hat Schuko die SMS Innenausbau GmbH an ein Ingenieurbüro vermittelt. Der Antrag wurde bewilligt und Detlef Müller konnte sich über eine Förderung in Höhe von einem Drittel der Investitionssumme freuen.
Seit Beginn des Jahres ist die Anlage fertig. „Durch die verbesserten Lackierergebnisse haben wir die Nachbearbeitungszeit auf ein Minimum reduzieren können. Zudem sind unsere Monteure im Objektbereich von der Oberfläche derart begeistert, dass sie ein gesteigertes Qualitätsgefühl ihrer Arbeit empfinden“, sagt Müller.
Moderne Anlage für jeden Lackierbedarf
Kernstück der neuen Technik ist die kombinierte Farbnebelabsaugung Universa von Schuko. Kombiniert deshalb, weil sie zum einen aus der Absaugwand Farbmeister und zum anderen aus der davor angeordneten Unterflureinheit besteht. Diese Zusammenstellung kann bedarfsabhängig als Wand- oder Unterflurabsaugung genutzt werden. Die stetig wechselnden Lackierungen von großen oder kleinen Teilen können dadurch stehend oder liegend erfolgen. Doch wo Luft abgesaugt wird, muss auch Luft zugeführt werden: Schuko hat hier eine passend bemessene Zuluftanlage verbaut. Um dabei Staubeintritt in den Lackierbereich zu vermeiden, ist das Zuluftgerät mit Vorfiltern (EN 779:2012 + ISO 16890) und die Zuluftdecke mit Feinfiltern (M5) ausgestattet. Die Abscheidung der verarbeiteten wasser- und lösemittelhaltigen Lacke erfolgt bei SMS-Saar gleich vierfach. Den vorderen Kartonfilter muss der Luftstrom zweimal passieren, während die restlichen Farbpartikel von einem Feinfilter aus Glasfaservlies aufgefangen werden. Um den Kartonfilter vor grober Verschmutzung zu schützen, wurde ein weiteres kostengünstiges Glasfaservlies auf einer Abrollvorrichtung installiert. Die Abrollvorrichtung gewährleistet einen zeitsparenden und einfachen Filterwechsel.

Das Steuerungspanel ist auch mit einem Fernwartungsmodul ausgestattet. (Foto: Schuko)
Moderne Anlagen arbeiten heute immer mit Wärmetauschern, um den Wärmeverlust der Abluft und hohe Heizkosten für die Erwärmung der kalten Zuluft zu vermeiden. Aber gerade beim Einsatz von sehr effizienten Rotationswärmetauschern ergeben sich erhebliche Nachteile für Lackierarbeiten: Durch einen Leckluftanteil von etwa fünf Prozent gelangen Lackpartikel in den Frischluftstrom der Zuluftanlage und somit in den Lackier- und Trockenbereich. Schuko hat hier einen Kreuzstrom-Plattenwärmetauscher aus Eigenproduktion verbaut, dessen Leckluftanteil unter einem Prozent liegt.
Das Herzstück: Die Steuerungseinrichtung
Die Steuerungseinrichtung kommuniziert stetig mit einer Vielzahl von Temperaturfühlern, um optimale Luftverhältnisse für den Lackier- und Abdunstbetrieb herzustellen. Der Lackierer bedient die Steuerung über ein Touch-Panel. Zusätzlich wurde in der Steuerung ein Fernwartungsmodul – das Webconet Smart System – eingesetzt. So kann Müller von überall online den Anlagenzustand prüfen. Zudem hat Schuko während der ersten Wochen der Einfahrphase über das System die Feineinstellungen vorgenommen, ohne selbst vor Ort zu sein.
Auch das Beleuchtungskonzept hat Schuko installiert: LED-Module erzeugen einen natürlichen Lichteinfall auf die Werkstücke. Schattenbildungen sind so Vergangenheit. „Die neue Absauganlage zahlt sich für uns in vielen Punkten aus. Unsere Lackierer sind mit der Bedienung bestens zufrieden und stellen sogar einen geringeren Lackverbrauch fest“, freut sich Detlef Müller. (Thomas Vahle)
Web-Wegweiser: www.sms-saar.de, www.schuko.de
DATEN ABLUFTANLAGE
Volumenstrom: 13.200 m³/h
Ventilator: 5,5 kW
Absaugwand B x H: 2.290 x 2.140 mm
Absauggrube L x B: 2.800 x 4.000 mm
Grubentiefe: 470 mm