Spezialisierung auf Denkmalschutz, Innenausbau, Sicherheitstechnik
Die Schreinerei Pflücke in Baden-Württemberg hat sich erfolgreich gleich auf drei Fachgebiete spezialisiert.
Denkmalschutz, ganzheitlicher Innenausbau mit hochwertigen Möbeln und Designböden und mechanische Sicherheitstechnik – das sind die drei Standbeine, auf denen der Erfolg von Wolfgang Pflücke und seiner Mannschaft im baden-württembergischen Ubstadt-Weiher basiert. „Das hat uns vor einigen Flauten gerettet“, sagt der Schreinermeister. Pflückes Vater hat noch ganz klassisch alles gemacht – vom Fenster bis zum Sarg. „Damit war er zwar ebenfalls breit aufgestellt, aber das ist heute zu viel. Wir müssen schauen, wo unsere Stärken und Interessen liegen, wo Bedarf besteht und uns dann spezialisieren. Aber nicht zu einseitig.“
Schritt für Schritt zur Spezialisierung

Alt-Geselle Felix Appel kümmert sich um historische Bauelemente. (Foto: Vahle)
Das war bei Pflücke natürlich nicht vom ersten Tag an so. Als er vor 40 Jahren den Betrieb von Vater Heinrich übernahm, war die Mehrzweckmaschine das zentrale Element in der Schreinerei und die Kunden waren es gewohnt, dort alles zu bekommen. Die erste Anschaffung des jungen Chefs war eine Absauganlage, es folgten weitere Investitionen. 2000 vergrößerte der Schreinermeister noch einmal den Betrieb mit einer großzügigen Halle. Unter anderem kamen ein Kantenanleimer und eine Plattensäge dazu. Schritt für Schritt ging es in Richtung Spezialisierung.
Hochwertiger Möbelausbau
„Unser größtes Steckenpferd ist der hochwertige Möbelausbau, komplette Wohnräume für Privatkunden und Räumlichkeiten für Geschäftskunden“, sagt Pflücke. Nach einer persönlichen Beratung und Skizzierung vor Ort könnten seine Mitarbeiter mit dem Zeichenprogramm die Wünsche der Kunden bis ins kleinste Detail entwerfen und fotorealistisch visualisieren. Mundpropaganda sei sehr wichtig. „Wir haben großes Glück, immer auf lange Sicht mit Schreinerarbeiten ausgelastet zu sein“, stellt der Handwerksunternehmer klar.
Das jüngste Geschäftsfeld ist die mechanische Sicherheitstechnik. Der Landesfachverband hat einst die Anregung ausgesprochen und Schulungen zum zertifizierten Fachbetrieb angeboten. „Das war eine Investition, die sich wirklich gelohnt hat“, sagt Pflücke.
Historische Bauelemente und Massivholzarbeiten

Im Austausch mit dem Chef: Torben Henninger ist Profi am CNC-Bearbeitungszentrum. (Foto: Vahle)
Die Aufgaben im Betrieb sind klar verteilt: „Für die historischen Bauelemente sowie die Massivholzarbeiten ist unser Alt-Geselle Felix Appel zuständig“, berichtet Pflücke. Zur „Gewaltenteilung“ in der Schreinerei gehört auch Tanja König im Sekretariat, die in Sachen Kundenkontakt immer an vorderster Front steht. „Und unser größter Aufpasser, damit alles rundläuft, ist meine Frau Annette“, sagt der 66-Jährige. Die ist übrigens 1995 in Vollzeit in den Betrieb eingestiegen. „Ich habe 1990 bei einer jungen Frau in Ettlingen den Ausbau gemacht, anschließend habe ich die Dame geheiratet. Schreiner ist also auch ein gefährlicher Beruf“, erzählt Pflücke lachend.
Die erste CNC-Maschine ist vor 15 Jahren in die Schreinerei eingezogen. „Das ist das Betätigungsfeld unseres Schreinermeisters Torben Henninger. Ich bin froh, dass er sich darum kümmert“, sagt Pflücke. Der 40-Jährige ist vor 15 Jahren in den Betrieb gekommen und auf dem neuesten Stand der Technik. Er wird voraussichtlich auch die Schreinerei zu gegebener Zeit übernehmen.
Vorerst aber bleibt der Chef noch einige Jahre im Betrieb und kümmert sich um die Kundenkontakte und die Arbeit in der Innung, die ihm sehr am Herzen liegt. Aktuell ist Pflücke nicht nur stellvertretender Landesinnungsmeister des Schreinerhandwerks Baden-Württemberg, sondern auch Präsidiumsmitglied bei Tischler Schreiner Deutschland.
Kein Problem mit Azubis
Wichtig ist im Pflücke‘schen Betrieb auch die Ausbildung. Vergangenes Jahr wurde das Unternehmen vom Landesfachverband beim Thalhofer Innovationspreis mit dem Thema Ausbilderstolz mit dem ersten Platz und einer Prämie ausgezeichnet. Viele gute Kontakte entstehen über die Arbeit in der Innung und Pflücke wünscht sich, dass viele junge Kollegen auch den Mut haben, sich im Ehrenamt einzubringen. „Ich bin sehr dankbar und stolz auf meine Mannschaft, die es mir jederzeit ermöglicht, meinen Ehrenämtern und meiner großen Leidenschaft – dem Golfspiel – ohne Bedenken nachzugehen“, sagt Pflücke mit einem Lachen im Gesicht. (tv)
Web-Wegweiser: www.pfluecke.de