Werkzeugtest: Bohrschrauber ASCM 18 QSW von Fein
Wir haben das Gerät und eine Auswahl aus der umfangreichen Zubehör-Palette getestet.

Sein Name ist Hörling, Alexander Hörling. Und der Fein ASCM 18 QSW ist für ihn so etwas wie für James Bond die Walther PPK – nur zuverlässiger. (Foto: Vahle)
Alexander Hörling steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben: „Ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll“, sagt der 27-Jährige, der als Geselle in der Tischlerei Diekmann Massivmöbel in Heyen arbeitet. Für die genau hat Hörling mehrere Wochen den Akku-Bohrschrauber ASCM 18 QSW von Fein getestet – inklusive einer ganzen Palette an Zubehör.
„Der Akku-Schrauber ist klein, liegt super in der Hand und hat ein angenehmes Gewicht. Gerade erst habe ich damit einen kompletten Messestand aufgebaut“, berichtet er. Den Akku musste der Tischlergeselle dafür nicht einmal wechseln: „Drei Amperestunden sind genug, dass es für einen Arbeitstag reicht, ich schraube ja nicht acht oder noch mehr Stunden am Stück.“ Das Schnellladegerät ALG80 hat er dennoch gebraucht: „Über den integrierten USB-Anschluss konnte ich unseren Akku-Baustrahler und mein Handy aufladen. Da hatte Fein eine wirklich gute Idee. Sehr handlich ist es außerdem.“ Ebenfalls gute Ideen: die Arbeitsleuchte, die im „perfekten Winkel“ zum Werkstück steht, und der Bithalter, der seinen festen Platz an der Rückseite der Maschine hat: „Für Menschen mit sehr großen Händen ist er auf Dauer vielleicht störend, aber er ist da, wo er hingehört: an der Maschine“, sagt Hörling. Was dem Gesellen noch aufgefallen ist: „Die Arbeit kann noch so staubig sein, es lassen sich selbst nach Wochen immer noch alle vier Gänge problemlos einlegen. Das ist bei anderen Maschinen nicht selbstverständlich.“ Mit den Gängen kann der Anwender zwischen 400, 700, 1.400 und 2.500 Umdrehungen wählen. Auch das Drehmoment lässt sich vorab einstellen: „Gerade für kleine Schrauben ist das ideal.“
Ein Plopp offenbart die gute Verarbeitung
„Das gesamte Gerät ist sehr hochwertig verarbeitet“, stellt Hörling fest. Ein Indiz dafür sei allein das deutlich vernehmbare „Plopp“, wenn er das Werkzeug von der Maschinenwelle ziehe, um ein anderes aufzustecken. Bei Fein heißt dieses Prinzip QuickIn. „Alles passt saugend auf die Welle, so präzise ist sie gefertigt“, schwärmt der 27-Jährige und steckt das Bohrfutter auf, das übrigens aus dem Hause Röhm stammt. Seine Backen sind hartmetallbestückt und es verkraftet bis zu 120 Newtonmeter. Bohrer kann es bis zu einem Durchmesser von 13 Millimetern aufnehmen, mit denen es in Stahl laut Fein ebensolche Löcher bohren kann. Für Holz gibt das Unternehmen 40 Millimeter an. „Das habe ich im Detail nicht ausprobiert, aber Fakt ist, dass sich mit dem ASCM ganz wunderbar bohren lässt; die Ergebnisse sind super“, sagt Hörling.

Ein Werkzeug, das man haben muss: der Winkelkopf. (Foto: Vahle)
Im Dauereinsatz hatte er den Bithalter, der wie alle anderen Zubehörteile einfach auf die Maschinenwelle aufgesteckt wird. Nun könnte man sich fragen, wofür ein eigener Bithalter notwendig sein soll, wenn ein Bohrfutter vorhanden ist. Die Antwort ist einfach: Er macht die Maschine kürzer und leichter. „Außerdem lassen sich die Bits mit einer Hand wechseln“, lobt Hörling das kleine Werkzeug. Allerdings „dürfte der Kopf schmaler sein, bei der Montage einiger Beschläge wird es schwierig. Das Problem haben andere Hersteller aber auch.“
Unverzichtbar: der Winkelkopf
Wenn es mal ganz kompliziert wird oder gar um die Ecke geht, hat Fein einen Problemlöser im Programm: den Winkelkopf. Der ist eigentlich nur eine um 90 Grad abgeknickte Verlängerung der Maschinenwelle und kann daher alles Zubehör aufnehmen, das sonst auch auf den ASCM passt. „Ich habe sehr oft Situationen, in denen es zum Schrauben zu eng wird. Der Winkelkopf ist ein Werkzeug, das man einfach haben muss. Da geht kein Weg dran vorbei“, schwärmt der Geselle: „Gerade in schmalen Schränken macht er sich sehr schnell bezahlt.“
Nützliches Zubehör

Für den Test hat Fein umfangreiches Zubehör mitgeliefert – es gibt aber noch viel mehr. (Foto: Vahle)
Dann sind noch zwei Teile im Zubehörpaket, die auf den ersten Blick nicht unbedingt mit dem Tischlerhandwerk zu tun haben, sich aber dennoch als nützlich erweisen: ein halbzölliger Stecknuss-Adapter und ein Gewindebohr-Adapter. „Die Aufnahme für die Stecknüsse habe ich kürzlich erst benutzt, um eine größere Anzahl Regale auseinanderzuschrauben“, berichtet Hörling von seiner Arbeit. Und weil er neugierig ist, hat er mit dem Gewinde-Adapter in ein Stück Edelstahl ein Gewinde M6 geschnitten: „Das ging völlig problemlos. Die versprochenen M8 in normalem Stahl dürften locker möglich sein“, sagt er. „Es kommt öfter mal vor, dass ich ein beschädigtes Gewinde nachschneiden muss, da ist es sehr gut, das Werkzeug dabei zu haben.“
DATEN
- Name: AKKU-BOHRSCHRAUBER ASCM 18 QSW
- Akku: 18 V/3 Ah
- Getriebe: 4 Gänge
- Leerlaufdrehzahl: 400/700/1.400/2.500 U/min
- max. Drehmoment: 40Nm
- Gewicht ohne Akku: 1,2 kg
- Preis: 199 Euro zzgl. MwSt. (inkl. Koffer, Bohrfutter 120 Nm, Gürtelclip, Bitgarage, ohne Ladegerät, ohne Akkus)