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Thomas Vahle2019-11-12T09:14:51+01:00

Werkzeugtest: Paneelsäge Hikoki C3610DRA

Es gibt Maschinen, die sind in der Tischlerei weniger etabliert als andere. Constantin Golze aus der Tischlerei Biesel in Langenhagen hat einen kritischen Blick auf ein Produkt aus Japan geworfen.

Da fliegen die Fetzen: Der bürstenlose Motor ist sehr kräftig. (Foto: Vahle)

Für Maschinen hat Constantin Golze eine Menge übrig. Insbesondere, wenn ein Akku sie antreibt. „Es ist schon toll, wie sich die Technologie entwickelt hat. Vor einigen Jahren hätte niemand daran gedacht, ein Gerät in dieser Größe mit einem Akku auszurüsten“, sagt der 24-Jährige. Nebenbei macht er einen Schnitt durch 80×80-Konstruktionsvollholz – mit einer Hikoki C 3610DRA. Hinter der etwas kryptischen Bezeichnung verbirgt sich eine neue Paneelsäge, die seit Beginn des Jahres auf dem Markt ist. Und das japanische Unternehmen Hikoki war früher mal Hitachi. Wir haben hier also quasi eine „Japansäge“ in groß.

Säge mit Akkubetrieb

„Die Kraftentfaltung ist bemerkenswert“, berichtet Golze, der über einige Wochen die Säge getestet hat. „Wir haben vor kurzer Zeit eine Kappsäge eines anderen Herstellers gekauft, da habe ich jetzt den direkten Vergleich. Die ist allerdings netzgebunden“, berichtet der Geselle. Und damit sind wir schon beim ersten wichtigen Unterschied: dem Akku. Wie die meisten Hersteller setzt auch Hikoki auf eine eigene Plattform. Bei den Japanern heißt es Multi-Volt-System. Dahinter verbergen sich Akkus mit 36 Volt, die sich aber auch an 18-Volt-Geräten verwenden lassen. Hikoki deckt so insgesamt 54 Maschinen aus seinem Lieferprogramm ab. Laut eigenen Angaben sind die Stromspender kleiner und leichter als die Produkte anderer Hersteller. Ob das tatsächlich so ist? Wir haben es nicht nachgewogen.

„Fakt ist, die Maschine ist sehr durchzugsstark“, meint Golze: „Und mit etwas mehr als 20 Kilo Gewicht ist sie eine leichte und gut zu transportierende Montagesäge.“ Dabei schätzt er besonders den großen Arbeitsbereich: Schnitte bis zu einer Länge von fast 30 Zentimetern sind möglich – ganz genau sind es 292 Millimeter. Bei der 90-Grad-Einstellung besitzt die C 3610DRA eine Schnitttiefe von 89 Millimetern – und das ohne zu schwächeln. „Das ist eine gute Höhe, wenn ich zum Beispiel große Fußleisten schneide“, berichtet der Tischler von der Baustelle.

Lasermarkierung und Arbeitsleuchte inklusive

Der Schnitt ist kritiklos sauber. (Foto: Vahle)

Für den sauberen und exakten Schnitt sind nicht nur die verstellbaren und hohen Anschläge nützlich, sondern insbesondere auch die Lasermarkierung. Die hat sich in den vergangenen Jahren bei hochwertigen Maschinen etabliert und da wollen natürlich auch die Japaner nicht hintenanstehen. Ebenso verhält es sich mit der eingebauten Arbeitsleuchte, die Golze zwar schätzt, aber „nicht so oft“ benutzt hat. Wenn er 30 Jahre älter ist, wird er sie vermutlich noch mehr schätzen.

„Mit dem einstellbaren Tiefenanschlag kann ich wunderbar Nuten anfertigen, die stufenlose Winkel-Verstellung hat Rasten an den gängigsten Grad-Zahlen und der Staubsack fängt zumindest bei 90-Grad-Schnitten die meisten Späne auf“, berichtet Golze weiter von der Baustelle. Doch hier ergibt sich für den jungen Gesellen auch ein Kritikpunkt: „Der Durchmesser der Aufnahme für den Staubsack ist sehr groß. Das ist gut, weil der Beutel viel auffängt. Aber für eine Absaugung bräuchten wir ein großes Adapterstück“, hat er beobachtet. Und wo er gerade bei der Kritik ist: Große Gummifüße wären wünschenswert, der Motor dürfte etwas leiser sein und es wäre schön, wenn der Schraubenschlüssel für den Blattwechsel einen festen Platz an der Maschine hätte. „Das sind aber nur Kleinigkeiten, insgesamt ist die Hikoki eine Säge, die keine Ausstattungswünsche offenlässt und mit der sich sehr gut arbeiten lässt“, stellt Golze fest.

Netzadapter für stationären Dauereinsatz

So einfach ist das: Das Netzteil wird anstelle des Akkus in die Maschine geschoben. (Foto: Vahle)

Apropos Ausstattung: Seit wenigen Wochen befindet sich ein Neuzugang mit dem Namen ET 36A im Hikoki-Programm, den wir zum Testgerät gleich mitgeliefert bekommen haben. Dahinter verbirgt sich ein Netzadapter, der Akku-Maschinen beim stationären Dauereinsatz zu kabelgebundenen Werkzeugen macht. Das mag auf den ersten Blick wie ein Rückschritt erscheinen, der Tischler sieht hier aber die Flexibilität: „Ich finde das klasse. Wenn ich eine Steckdose habe, nutze ich den Adapter. Wenn nicht, dann den Akku. Das lässt mir die volle Entscheidungsfreiheit.“ Die Handhabung ist ganz einfach: Das Netzteil sieht aus wie ein Akku und wird auch genauso in die Maschine eingesetzt. Das Kabel ist insgesamt sechs Meter lang. Die Ausgangsspannung beträgt 36 Volt bei einer maximalen Leistungsabgabe von 2.000 Watt. Damit ist das Gerät mit allen 36-Volt-Akku-Maschinen von Hikoki kompatibel. „Da hat mal einer in die richtige Richtung gedacht“, sagt Golze. (Thomas Vahle)

 


Daten

NAME                                               C3610DRA

Sägeblatt                                          255 mm
Sägeleistung bei 90 Grad              89 x 292 mm
Gehrungsschnitt L/R
bei 45 Grad                                      89 x 204 mm
Gewicht (mit Akku)                         20,6 kg
Leerlaufdrehzahl                            4.000 U/min
Preis                                                  1.199 Euro zzgl. MwSt. (inklusive zwei Akkus
und Ladegerät)

NAME                                               ET 36A

Stromaufnahme                             AC 230 V
Stromabgabe                                   36 V
max. Leistungsabgabe                   2.000 W
Gesamtgewicht                               2 kg
Preis                                                  249 Euro zzgl. MwSt.

Autor

Thomas Vahle

Thomas Vahle


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