Lastenfahrrad: Ohne Stau durch die Großstadt
Tischlermeister Dirk Schmidt hat eine Lösung gegen den Stau gefunden und schont dabei auch noch die Umwelt: das Lastenfahrrad.

Zum Brötchenholen braucht man keinen Verbrennungsmotor. (Foto: Schmidt)
Dirk Schmidt hat nie ein privates Auto besessen: „Der ÖPNV funktioniert und hier in der Stau-Stadt Düsseldorf sind Sie mit dem Fahrrad zumeist schneller“, sagt der 52-jährige Tischlermeister.
Diese Beobachtung hat seit einigen Jahren auch Konsequenzen für seinen Betrieb: Schmidt und seine Mitarbeiter – ein weiterer Meister und ein Azubi – erledigen zum großen Teil ihre Aufträge mit zwei Lastenfahrrädern. Eines funktioniert mit Muskelkraft, bei dem anderen unterstützt ein Elektromotor. „Das Elektrofahrrad habe ich so umgebaut, dass ich mit Bosch-Akkus fahren kann. Das hat den Vorteil, dass ich auf der Baustelle sowohl meinen Akkuschrauber als auch mein Fahrrad aufladen kann“, erzählt der findige Meister.
Günstiges und verwindungssteifes Lastenfahrradmodell
Seit Ende 2014 ist das erste Lastenfahrrad für die Tischlerei unterwegs. Es ist das Modell Bullitt des Herstellers „Larry vs. Harry“ aus Kopenhagen. „Ich wollte ein einspuriges Rad und dieses Modell sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch günstiger und verwindungssteifer als andere“, erzählt Schmidt von seiner Wahl.

Stressfreie Grüße aus dem Verkehrschaos: Dirk Schmidt hat genau überlegt, welche Räder für den Betrieb Sinn machen. (Foto: Schmidt)
Stabil muss es tatsächlich sein: Bis zu 100 Kilo sollte es tragen können. Im Sommer 2016 kam dann das E-Lastenrad dazu – vom gleichen Hersteller. Im Herbst 2016 bekam Dirk Schmidt dafür den Düsseldorfer Umweltpreis verliehen. „Wir sind keine Weltretter und erst recht keine Bio-Öko-Schreiner, wir haben nur über unsere Mobilität neu nachgedacht“, sagt er.
Am liebsten machen Schmidt und seine Mitarbeiter die „Kröskes“ – so sagt man in Düsseldorf zu kleinen Reparaturen für private Kunden. „Aber davon kann heute niemand mehr leben und so machen wir eigentlich alles, was wir gut bewältigen können“, sagt Schmidt. Haupt-Einzugsgebiet ist Düsseldorf. Aufträge bis zu 15 Kilometer Entfernung erledigt der Betrieb zumeist mit dem Fahrrad. Geht es einmal weiter hinaus oder ist das Material zu schwer und zu sperrig für das Fahrrad, stehen noch ein T5 und ein Vito zur Verfügung. Die sind in diesem Jahr aber noch nicht so viel gelaufen. (tv)
Web-Wegweiser: www.schmidt-duesseldorf.de