Fenster und Türen: Die größten Schwächen im Gebäude
Trotz moderner Materialien bleiben Schall-, Einbruch- und Wärmeschutz die größten Probleme der Öffnungen in der Wand.

Günter Wittenborg ist Leiter der Verkaufsförderung und Ausbildungsbeauftragter bei Huga. (Foto: Huga)
Fenster und Türen machen aus einem Haus erst ein bewohnbares Haus. Zudem sind sie gestalterische Elemente, die der Fassade ihr Gesicht geben. Gleichzeitig sind Fenster und Türen aber auch das größte Problem: nämlich dann, wenn es um Schallschutz, Einbruchschutz und insbesondere um den Wärmeschutz geht.
Gesetzliche Vorgaben: Energieeinsparverordnung
Eine „luftundurchlässige Gebäudehülle“ verlangt die Energieeinsparverordnung (EnEV). Das ist eigentlich eine lebensfeindliche Forderung. Denn Lebewesen brauchen und verbrauchen Sauerstoff. Kann keine Luft nachkommen, ist das Leben beendet. In früheren Jahrhunderten baute man Häuser quasi „auf Durchzug“. Zum einen, weil das Material nicht mehr hergab, zum anderen aber hauptsächlich, um der Vielzahl von „Verbrauchern“ gerecht zu werden: Menschen mussten atmen, Öfen mussten brennen und häufig war auch noch Nutzvieh in der Behausung mit untergebracht. Heute entwickelt der Architekt bei Neubauten ein Lüftungskonzept. Fensterfalzlüfter können ein Teil davon sein.
„Richtig“ Lüften ist wichtig
Sonst bildet sich Schimmel, der unserer Gesundheit ebenso wenig zuträglich ist wie mangelnde Frischluft. Und gerade in Mehrparteienhäusern gibt in unterschiedlichen Gebäudeteilen Temperaturdifferenzen, die zur Bildung von Kondenswasser führen. „Da zwischen Wohnräumen und Hausfluren oder Treppenhäusern meistens große Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsdifferenzen herrschen, ist es wichtig, dass die Wohnungseingangstür über eine entsprechende Klimaklasse verfügt“, sagt Günter Wittenborg, Leitung Verkaufsförderung und Ausbildungsbeauftragter bei Huga.
Ungesund ist auch Lärm
Auch hier sind wieder Fenster und Türen der größte Schwachpunkt. „Es ist empfehlenswert, auf eine ausreichende Schalldämmung zu achten. Je nachdem, welche Räume beispielsweise eine Tür voneinander abtrennen soll, empfiehlt sich die Schallschutzklasse 2 (Rw,R = 32 dB) oder die Schallschutzklasse 3 (Rw,R = 37 dB). Das Türblatt sollte über eine eingelassene Bodendichtung verfügen, die sich beim Schließen automatisch absenkt und eine schall- und luftdichte Verbindung schafft“, weiß Wittenborg.
Ebenfalls wichtig bei Fenstern und Türen: Die Sicherheit
Und so gern wir Besuch empfangen, so gibt es auch „Gäste“, die wir nicht im Haus haben wollen: Gegen Einbrecher lassen sich Fenster und Türen mit verschiedenen Widerstandsklassen ausstatten. Wittenborg empfiehlt für Türen „die Widerstandsklasse RC 2. Sie beinhaltet einen verstärkten Türblattaufbau, einbruchhemmende Bänder und Schlösser sowie einen geprüften Sicherheitsschutzbeschlag.“ Ergänzend dazu bietet die digitalisierte Welt beinahe unendliche Möglichkeiten: Fenster und Türen lassen sich per Kamera oder Kontakt überwachen. Werden sie unbefugt geöffnet, geht ein Alarmsignal an das Smartphone. (tv)