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Thomas Vahle2018-07-30T13:27:39+02:00

Von der Leine gelassen

Stichsägen sind so eine Sache – selten wirklich präzise, meist kabelgebunden und oft ziemliche Dreckschleudern. Dass es auch anders geht, zeigt Metabo mit der STA 18 LTX 140.

Aufgeräumt: Im Koffer findet alles seinen Platz. (Foto: Hamacher)

Zugegeben: Ein Leichtgewicht ist die STA 18 LTX 140 von Metabo nicht. Und auch der Griffbereich der Maschine braucht eine große Hand, um gut zupacken zu können. Kommen Sie aber mit Gewicht und Umfang der Maschine klar, werden Sie die akkubetriebene Stichsäge so schnell nicht wieder aus der Hand legen wollen. Denn durch die exzellente Verarbeitung des Werkzeugs, die massiven Materialien und den wirklich kraftvollen Motor haben Sie dann ein echtes Universaltalent im Einsatz – und das völlig unabhängig von der nächsten Steckdose.

Akkus aufladen und los

Im markentypisch grünen Koffer finden sich gleich zwei Lithium-Ionen-Akkupacks. Beide verfügen über 5,2 Ah Kapazität und 18 Volt Spannung, was in der Praxis für eine beachtliche Ausdauer sorgt.

Kraftquelle: die Akkupacks samt des luftgekühlten Ladegeräts. (Foto: Hamacher)

Sind die Akkupacks voll, strotzt die Säge nur so vor Kraft: 19 Millimeter starke Spanplatten? Das grobe Sägeblatt geht durch wie ein warmes Messer durch die kalte Butter. Schaltet man dann noch den dreistufigen Pendelhub dazu, gibt es endgültig kein Halten mehr.

Präzise Schnitte

Was bei all der Kraft der Maschine überrascht: Sie kann auch erstaunlich präzise. Das zeigt die nächste Aufgabe: Ein 3 mal 1,5 Zentimeter großer Ausschnitt soll in eine 10 Millimeter starke Multiplexplatte geschnitten werden. Also: Loch bohren, Spanreißschutz-Plättchen einsetzen, Sägeblatt im Schnellspannfutter montieren, in das vorgebohrte Loch einführen und die Maschine behutsam anlaufen lassen. In Windeseile arbeitet sich das Sägeblatt auch durch das Mehrschichtmaterial. Erfreulich dabei ist sowohl die überraschend saubere Schnittführung als auch der nur minimale Ausriss des Materials. Die Maschine arbeitet so sauber, dass man fast wagen möchte, auf alte Tugenden beim Stichsägen zu verzichten und Platten normal zu sägen, sprich mit der Säge auf dem Material statt auf dessen Unterseite. Ob diese Überlegung allerdings der Praxis dauerhaft standhält oder ob die überraschend saubere Arbeit der Maschine im Test vorrangig den nagelneuen Sägeblättern in Kombination mit dem Spanreißschutz-Plättchen geschuldet ist, bleibt abzuwarten.

Auch wenn es auf Genauigkeit ankommt,
überzeugt die Stichsäge im Test. (Foto: Henrike Hamacher)

Was beim Arbeiten mit der Säge schon nach ein paar Schnitten auffällt, ist der vibrationsarme Lauf der Maschine. Spürt man gerade bei älteren Stich­sägen nach längerer Arbeit ein deutliches Kribbeln in den Händen, liegt diese Metabo-Maschine auch bei längeren Sägearbeiten angenehm ruhig in der Hand.

Und das gilt auch, wenn es mit härteren Materialien zur Sache geht: Ein Vierkantrohr aus Eisen ist das nächste Opfer unseres Schaffensdrangs. Das Material ist knapp zwei Millimeter dick, die Kantenlänge beträgt jeweils fünf Zentimeter. Die Aufgabe für die Maschine: Das Rohr soll im 45 Grad Winkel in zwei Teile getrennt werden. Also: Schnellspannhebel öffnen, Metallblatt gegen den Widerstand der Federn einlegen, Schnellspannhebel schließen, Schutzkappe anklipsen und ab an die Werkbank. Pendelhub aus und wenige Augenblicke später liegt ein weiterer Beweis für die beträchtliche Kraft der Maschine vor uns auf dem Tisch – fein säuberlich zerteilt in zwei Hälften.

Wohin mit dem Dreck?

Gut gelöst hat Metabo auch die Staubabsaugung: Eine Ansaugdüse findet Platz in der Fußplatte der Maschine. Schließt man an die ein Absauggerät an und montiert vor dem Sägeblatt die Schutzkappe, wird der überwiegende Teil der Späne und des Sägestaubs zuverlässig abgesaugt.

Steht ein passendes Absauggerät nicht zur Verfügung, kann die Späneblaseinrichtung genutzt werden. Die lässt sich am entsprechenden Schaltknopf aktivieren und sorgt dafür, dass der Sägebereich weitgehend frei von Spänen bleibt. Das erleichtert die präzise Führung der Maschine ebenso wie die helle LED-Beleuchtung des Arbeitsbereichs.

Fazit

Wer keine Scheu vor gewichtigem Werkzeug hat, Power braucht, dabei unabhängig von der Steckdose sein will und keine Pianistenfinger hat, sollte sich die Metabo-Säge genauer ansehen. Die ist zwar mit knapp 500 Euro Listenpreis (zzgl. MwSt.) und gut 450 Euro Straßenverkaufspreis sicher nicht mehr als Schnäppchen zu bezeichnen. Dafür bekommt man aber ein sehr solide verarbeitetes Werkzeug in die Hand, das auch bei massiveren Materialien kraftvoll und ausdauernd zu Werke geht – und das, obwohl Metabo die Säge von der Leine, sprich: vom Kabel, gelassen hat und auf die Kraft von zwei mitgelieferten Akkupacks setzt.


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Autor

Thomas Vahle

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