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Thomas Vahle2018-06-28T15:01:13+02:00

Planen wie ein Architekt

Peter Ertelt setzt auf exakte Dokumentation – und entschleunigt damit in der Werkstatt.

Jeder Mitarbieter in der Werkstatt erhält einen Wochenplan und weiß, was er wann zu tun hat.

Technik und Design faszinieren Peter Ertelt. Inspiriert wird er durch sein ehrenamtliches Engagement. Wenn der Unternehmer unterwegs ist, managen seine Meister erfolgreich die Schreinerei. Wie hat er seinen Betrieb strukturiert?

„Ich arbeite sehr gern, aber nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Hochschuldozent, Sachverständiger oder Ausschussvorsitzender. Dafür habe ich meinen Betrieb ingenieurtypisch aufgestellt“, stellt Ertelt klar.

26 Jahre ist es her, dass er die damals kleine klassische Schreinerei von seinem Vater im hessischen Bruchköbel übernommen hat. Der gelernte Schreiner und diplomierte Ingenieur, Fachrichtung Innenarchitektur, integrierte sofort CAD-Anwendungen und baute die rechnergestützten Systeme kontinuierlich aus. „Die Arbeitsvorbereitung ist sehr gut technisiert“, betont der 51-Jährige. Und sie sei von der Manpower mit vier Meistern und ihm als Geschäftsführer auch gut ausgestattet. Ein weiterer Meister leitet das Profitcenter Kleinaufträge. Unterstützt werden sie von zwei Sekretärinnen. Ertelt investiert gezielt mit knapp einem Drittel seiner Mitarbeiter in den Overhead, weil jedes Projekt in allen Details und Anforderungen geplant und geklärt werden soll. Erst danach geht es in die Fertigung, die klassisch von einem Werkstattleiter organisiert wird.

Am Anfang steht der Vorentwurf

Erst detaillierte Planung – dann exakte
handwerkliche Arbeit.

Fasziniert von Technik und Design: Peter Ertelt.

„Wie in der Architektur gibt es zunächst einen Vorentwurf, dann eine Entwurfs- und Ausführungsplanung und schließlich die Bauleitung“, erläutert der Chef von 26 Mitarbeitern. Jeder Projektleiter in der Arbeitsvorbereitung kann eigenverantwortlich entscheiden, steuert das Team und berichtet an Ertelt, der von zwei Meistern mit Prokura unterstützt und vertreten wird. „Meine Prokuristen können mich komplett ersetzen. Das schafft mir Freiraum für meine ehrenamtliche Arbeit“, sagt der Geschäftsführer von „Ertelt die Ideenwerkstatt“.

Detaillierte Dokumentation

Vom Start des Projekts an gibt es eine exakte Dokumentation. Jeder Mitarbeiter in der Produktion erhält einen Wochenplan und weiß dann genau, was er wann zu tun hat. Den bekommen ebenfalls die vier Auszubildenden, wenn sie in der Werkstatt sind. Auch im Krankheitsfall kann sofort ein Kollege einspringen. „So erreichen wir mit einer kontinuierlichen Fertigung eine hohe Produktivität. Wir versuchen, Hektik zu vermeiden, und egalisieren Spitzen“, betont der Ingenieur. Sein Motto: Entschleunigung führt zu fehlerloser Lieferung. Und das bedeutet Profit.

Fehlerlose Produkte sorgen für Profit.

Investiert hat Ertelt auch in seine Ausstellungsräume: „Wir setzen bewusst darauf, dass Kunden zu uns kommen“, erklärt der baugewerbliche Innenarchitekt. Dann hätten sie echtes Interesse und wollten nicht nur ein Vergleichsangebot. Die Ausstellung ist auch jeden Samstag geöffnet. Jeder Meister und Ertelt selbst stehen alle fünf Wochen vor allem interessierten Paaren Rede und Antwort. „Dieses Angebot am Wochenende hat sich zur Auftragsabschlussmaschine entwickelt. Denn beide Entscheider sind dann entspannt bei uns“, freut sich Ertelt.

Erfolgreich mit starkem Team

Neben privaten und gewerblichen Kunden wird seine Schreinerei auch von Architekten und der öffentlichen Hand beauftragt. Ausgerichtet ist der Betrieb auf zwei Bereiche: Ein Fokus liegt auf Bauelementen mit Holzfenstern und Haustüren sowie Holz-Alu-Wintergärten, der andere auf dem kompletten Innenausbau inklusive Objekteinrichtungen und Kleinstaufträgen.

Profitabel ist das hessische Handwerksunternehmen, weil es ingenieur­typisch gesteuert wird. Ertelt ist sich aber auch sicher: „Der Betrieb ist nur wegen des gesamten Teams erfolgreich.“

Autor

Thomas Vahle

Thomas Vahle


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